Dienstag, 19. Juli 2011

Eröffnungstouren

Im Rahmen des Fotografie-Fests PhotoIreland finden im gesamten Monat Juli zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Fotografie statt. Von fachkundigen Führungen in Fotosammlungen zu Ausstellungen, Workshops und Podiumsdiskussionen. Wir waren letzte Woche schon ordentlich dabei. Über die Komplikationen auf dem Weg zur Galerie berichtete ich ja schon. Da konnte es dann ja nur noch besser werden. Und das wurde es. Nicht nur dank unterhaltsamer Gesellschaft guter Freunde und angesichts interessanter Fotokunst, sondern auch nicht zuletzt wegen der angebotenen Getränke. Denn das ist bei Eröffnungsfeiern natürlich immer inbegriffen - das obligatorische Glas Wein. Oder zwei.

Um es nicht ganz so auffällig zu gestalten, mit welchen Prioritäten man auf eine Eröffnungsfeier gekommen ist, empfiehlt es sich, nicht nur die Glasabnahme im Turnus auf die anwesenden Gruppenmitglieder aufzuteilen, sondern das Weiterziehen auf gleichzeitig stattfindende Veranstaltungen mit einzuplanen.

So geschah es dann auch. Um so überraschter war ich, als ich mich auf Eröffnungsfeier Nummer zwei plötzlich in heimischen Gefilden wähnte - eine Ausstellung deutscher Fotografen der Agentur Ostkreuz, Berlin. Die unerwartete Konfrontation mit vertrauten deutschen Ansichten war extrem gewöhnungsbedürftig - erst recht, wenn man in Begleitung von nicht-deutschen Freunden ist, die eine lückenlose Interpretation und Hintergrundausleuchtung der gesehenen Bilder erwarten.

Und komisch - nur weil es sich um eine Ausstellung deutscher Fotografien handelte, fühlte ich mich tatsächlich besser befähigt, das Gesehene einzuordnen. Der Autorität und dem umfassenden Wissen des Eingeborenen ist eben nichts entgegenzusetzen. Und das gefällt mir manchmal, denn als Ex-Pat bin ich hier tendenziell eher der außenstehende Beobachter, der höchstens mal in Gegenwart von urlaubenden Ausländern die Identifikation und Vertrautheit mit der gewählten neuen Heimat als lückenlosen Kenntnisstand ausgeben kann. Selbst ein Besuch in Deutschland bringt da keine Linderung - nach über einem Jahrzehnt Auslandsleben ist mir auch das Geburtsland fremd geworden und ich kann nicht wirklich mehr generelle Auskunft über "DIE Deutschen" geben.

Bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mal wieder eine landeskundliche Exkursion in heimische Gefilde anzuberaumen. 

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