Dienstag, 8. November 2011

Ich geh dann mal

So, Kinners, sorry, dass ich euch gleich einen Tag nach dem letzten Beitrag noch mal belästige. Mir ist aber plötzlich etwas eingefallen, das ein erneutes Posting dringend nötig macht: Es wird Weihnachten.

Ach was?

Ja, und das bedeutet, dass ich jetzt hier alles stehen und liegen lasse, um mich ab sofort nur noch Rudolf und seiner roten Nase zu widmen. Oder vielmehr meinem alten Weihnachten-Blog. Das wird hiermit wieder aus der Versenkung geholt, abgestaubt und aufs Schönste geschmückt in die Weiten des WWW gestellt. Denn wenn wir schon ein Extra-Blog haben, dann wollen wir das ja wohl auch benutzen.

Zeit dazu isses ja auch - das hatte ich ja bereits gestern festgestellt. Sieben Wochen bis Stichtag. Ich würde mich freuen, wenn ihr mit mir gemeinsam umzieht auf www.weihnachten-blog.com, von wo ich euch auch in Zukunft wieder mit meinen Einsichten und Anekdötchen aus dem Alltag einer Deutschen im Weihnachtsexil beglücken möchte.

See you there, soon!

Montag, 7. November 2011

Nur noch sieben Wochen...

So, Herrschaften. Ich erwarte Beifall. Und zwar jetzt und sofort. Denn es muss hier mal gesagt werden, dass ich Unmenschliches vollbringe. Im Land der ständig nachgehenden Uhren lebend (wenn man um 16 Uhr verabredet ist, braucht man vor 16.15 Uhr eigentlich gar nicht auftauchen. Ja, es könnte evtl. als beleidigend-deutsche Besserwisserei ausgelegt werden, das zu tun und damit die entspannten Gastgeber unter Druck zu setzen...), bin ich dennoch noch immer zeitorientiert und pünktlich. Heute habe ich aber etwas geleistet, das erfüllt sogar mich mit unbändigem Stolz - ich finde, Bundespräsident Wulff könnte mir ruhig einen Bundesverdienstkeks zukommen lassen...

Meine erste Weihnachtsgeschenkbestellung ist raus! Jawoll. Habt ihr euch vom Schock erholt? Tja, der Druck ist da! Nun mal ran, Leute, die Messlatte ist schon mal angelegt. Und wann, wenn nicht jetzt? Noch haben wir knapp sieben Wochen bis zum Stichtag. Und ich habe mir doch glatt mal vorgenommen, dieses Jahr nicht in der Weihnachtswoche auf Geschenkekauf zu gehen. Sondern den Spaß noch im November abzuschließen.

Ich gebe es zu - es ist eine Herausforderung, die ganz speziell auf mich selbst zugeschnitten ist. Ich möchte es mir einfach noch einmal selbst beweisen, dass ich auch anders kann. Geschenke bereits Wochen vor dem Termin im Kasten, am besten noch vor dem zweiten Advent verpackt und verstaut. Und dann zurücklehnen und genüsslich grinsen, wenn alle anderen in Panik ausbrechen und noch am heiligen Morgen Geschenke zusammenklauben.

Ach so, und was ich bestellt habe? Na, nicht irgendwaaas. Ich lasse einen Fotokalender aus meinen eigenen Fotos machen. (Gut, dass die Familie hier nicht mitzulesen scheint, sonst wäre die Überraschung jetzt versaut.) Naja, so hoch-orijenoool ist das auch nicht mehr, aber einzigartig immerhin. Und Exklusivität zählt. Mal sehen, was ich noch alles exklusiv machen kann...

Dienstag, 1. November 2011

Das Grauen ist vorüber...

Puh, Scottseidank ist es auch dieses Jahr wieder vorbei. Ich rede von Halloween. Blödes Ami-Fest. Künstlich aufgebauschte Gelegenheit für Kartenhersteller, noch einen Grußkartenanlass zu erfinden. Zuckerüberdosis für aufgedrehte Kinder. Saufentschuldigung für verkappte Alkis.

Hehe, halt, nein, das war jetzt einfach mal nur provokant so in die Runde geworfen. Ich hab gar nicht so viel gegen Halloween. Nur dass es einfach ein Brauchtum ist, mit dem ich nicht groß geworden bin und das mir demnach ein wenig abgeht. Angesichts der Tatsache, dass Halloween aber ursprünglich ein irisches Fest ist - kein amerikanisches! - bin ich natürlich milde gestimmt...



In vorchristlicher Zeit wurde im Herbst Samhain gefeiert - das Ende des Herbstes und der Beginn der dunklen Jahreszeit, deren bösen Geistern man mit Feuer und Licht begegnete. Kein Wunder, dass sich die schlauen Christen genau hier auch einen eigenen Feiertag ansetzten, Allerheiligen, um alte Traditionen in neue Bräuche einzugliedern. Und so ist Halloween - als Begriff eine Verballhornung von "All Hallows Eve" - der Vorabend von Allerheiligen.

Mit Kürbissen hatte man es im keltischen Irland nun nicht so. Das alles entwickelte sich, nachdem irische Einwanderer das Fest mit nach Amerika gebracht hatten. Und viel später kehrte das nun amerikanisierte Fest wieder nach Europa zurück. Auch in Irland wird mittlerweile an Halloween getrickst und gemacht.

Und zu meinem großen Glück das nicht vor meiner Haustür. Da, wo ich wohne, sind nur Büros und kaum Wohnungen. So muss ich mich weder mit Megatüten von Mini-Snickers eindecken noch befürchten, dass mir Eier unter die Türklinke geschmiert werden. Für meine Kinder ist es allerdings traurig, dass sie keine Nachbarschaft haben, in der sie von Tür zu Tür gehen und sich mit einer Jahresration Süßigkeiten eindecken können. Kostenlos.

Und so war der Höhepunkt des gesellschaftliches Herbsts meiner Kinder gestern abend in den Neubaugebieten ihrer Freunde angesiedelt, wo sie von Haus zu Haus zogen und ihr Schokoladendepot auffüllten. Ich saß derweil gemütlich zu Hause und habe Halloween im kleinen Kreise verbracht. Einzig und allein eines nervt mich jedes Jahr: Die bösen Geister werden hier (wie auch an Silvester in Deutschland) mit Hilfe von lauten Knallern vertrieben. Abgesehen davon, dass mein, zwar langsam und altersbedingt schwächer werdendes, Gehör davon beleidigt wird, macht mich das Geknalle einfach nur wütend - denn für Haustiere ist das ein einziger Horror! Mir taten unsere Katzen leid, die vermutlich traumatisiert auf dem obersten Ast eines Baumes saßen ohne eine Ahnung zu haben, warum die verrückten Menschen laute Geräusche machen.

Und entgegen anderslautenden Interpretation bin ich keineswegs spaßfrei. Wer gerne Verkleidung trägt und orange Hartfrüchte mutiliert, dem sei dieser eine Feiertag im Jahr gegönnt. Sogar ich habe zum Abendessen die Plastikspinnen herausgekramt, ein paar Tierschädel auf dem Dinnertable drapiert und die vorhandenen Kürbisfratzen in Szene gesetzt (siehe oben). 

Alles ist gut, keine Katze verloren oder verletzt, die Kinder schokoladentechnisch versorgt und Halloween wieder für ein Jahr erledigt. So lässt man sich Brauchtum gefallen...