Mittwoch, 31. Juli 2013

Ende

Und zurück. Unter grauem Himmel. Bei Regen. Irland eben. Normalerweise vermisse ich D'land ja gar nicht so, aber dieses Mal... *seufz* Es war einfach zu schön. Die zwei Wochen Urlaub war reich gefüllt mit allem, was das Ex-Pat-Herz begehrt. Besuch bei Freunden, langes Ausschlafen, herrliches Wetter, Biergartenbesuche, interessante Neubegegnungen, Wiederanknüpfen alter Freundschaften, "Mädchensalat" (gebratene Hühnerbrustsstreifen auf gemischtem Salat), Nostalgie am alten Studienort, Quality Time mit den Kindern, neue Eindrücke in neuen Städten, Bahnfahrten mit Überraschungseffekten, Weinschorle, Erdnussflips, Papa und Mama, Einkaufen gehen, Fotoausstellungen, 39° Grad Celsius, lange Nächte, Frühstück im Freien, Sonne, Schwimmen im Fluss, stundenlange Café-Sitzungen, Kultur... So eine Liste lässt sich beliebig lang fortsetzen. 

Nein, ich vermisse Deutschland in meinem täglichen Leben im Ausland nicht wirklich. Ich bin glücklich, wo ich bin, hab mir ja auch schließlich die regnerische kleine Insel am Westrand Europas selber ausgesucht. Aber widersinnigerweise hat Irland mir Deutschland in der Distanz auch näher gebracht. Ich fahre gerne nach Hause. Und ich brauche die regelmäßige Reise nach Deutschland, um mich einerseits meiner eigenen Identität, andererseits aber auch meiner Entscheidung zu vergewissern, dass ich mit dem Wahl meines Lebensmittelpunktes die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich vermisse Familie und Freunde heftig. Und wünsche mir oft, dass wir deutschen Sommer, deutsches Bier und deutsche Biergärten auch in Irland hätten. Das wird mir mit jedem Besuch aufs Neue bewusst. Aber gleichzeitig wächst auch die Sicherheit, dass sich eigentlich nichts verändert hat. Auch wenn ich im Ausland lebe - die Vertrautheit bleibt. Im Kleinen mit Familie und Freunden, aber auch im Großen, mit meinem Heimatland an sich. Die Details wechseln, doch die grobe Richtung bleibt. Deutschland bleibt Deutschland, und Sonja bleibt Sonja.

Was hier ein wenig sentimental klingt, hat einen guten Grund. Die Westrandbemerkungen werden sich in nächster Zeit wahrscheinlich ein bisschen ändern. Es haben sich ein paar blog-bezogene Änderungen ergeben, die darauf hinauslaufen werden, dass ich vermutlich weniger regelmäßig und möglicherweise auch thematisch etwas breiter bloggen werde. Das deutsche Ex-Pat-Leben in Irland habe ich die vergangenen drei Jahre intensivst beobachtet. Zeit, die Unterschiede in den Hintergrund zu stellen, und einfach nur den Moment zu genießen. Wie das genau aussehen wird, weiß ich selber noch nicht - etwas persönlicher, mehr Fotografie, mehr Bastelei? Das sind die Themen meiner beiden englischsprachigen Blogs, die ich hier bisher nicht so intensiv verfolgt habe. Neuorientierung. Lassen wir es einfach mal auf uns zukommen. Bis bald.

2 Kommentare:

  1. Hallo Sonja, werde trotzdem immer mal wieder bei Dir reinschauen, Deine Fotos find´ich nämlich echt klasse, Irland aus innerer Sicht und nicht die Urlaubsknipse, eben eine andere Perspektive. Schön .... bis dann... Tanja

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    1. Huhu Tanja - das ist schön, dass du mir trotzdem treu bleiben willst und meine Fotos dir gefallen. Ich habe auch schon den nächsten Beitrag in Mache - ich kann selber wohl doch nicht fernbleiben. Mit einigen Fotos. Irland ist zu schön :-) Danke fürs Lesen und Kommentieren!

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