Donnerstag, 14. Februar 2013

40 Tage ohne

Zu dem Zeitpunkt, an dem ihr diesen Blogbeitrag lest, habe ich nur noch 39 Tage vor mir. Ja. Mit dem gestrigen Ascherwittmoch, eh, Aschermittwoch geht wieder die Fastenzeit los. Ich erwähnte das neulich so ganz beiläufig in einem Internetforum, in dem sich vor allem US-amerikanische Teenager herum treiben (eh... was dann hier und in *diesem* Zusammenhang die Frage aufwirft, was ich alte Schachtel eigentlich in dem Forum suche???? *räusper*). Das wurde mit der erstaunlichen Rückfrage quittiert, was denn eigentlich "Lent" (Englisch für "Fastenzeit") sei... Offenbar sind doch nicht *alle* amerikanischen Teenager kirchliche Fanatiker a la Westboro Baptist Church. Es besteht also noch Hoffnung für die westliche Welt!

Irgendwie widersinnig, dass ausgerechnet eine Agnostikerin dann ein Fastengelübde fasst und die nächsten 40 (39!!!) Tage "ohne" verbringen will. Ich muss das immer wieder erklären - ich mache das zwar schon seit Jahren mit, aber immer ohne jegliche religiöse Motivation. Es ist lediglich die praktische terminliche Einordnung in den Jahreslauf, die in der Fastenzeit zu einem seelenreinigenden Selbstversuch einlädt. An Karneval noch mal so richtig auf die K*cke hauen und dann 40 Tage in Selbstkasteiung und Abstinenz leben, um dann am Ostersonntag unter Bergen von Ostereiern und Eierlikör alle überwundenen Süchte kurzerhand wieder nahtlos aufzunehmen.
Ich habe mir dieses Jahr ein ehrgeiziges Programm vorgenommen. Neben meinem üblichen Schokoladen- und Chipsverzicht, erlege ich mir auch eine Facebook-Abstinenz auf. (An dieser Stelle ein freundliches "Hallo" an alle mitlesenden Facebook-Freunde: Es gibt mich also noch; meine kryptische letzte Statusmeldung ist hoffentlich jetzt als letzte Aufbietung aller Kommunikationskanäle vor Ausstieg ersichtlich geworden?! Ich habe euch nicht verlassen - es gab keinen Eklat mit irgendjemand, und ich will niemandem damit eine Lehre erteilen. Ich komme wieder, will mir aber nur mal wieder selbst beweisen, dass ich auch ohne Facebook ein ausgefülltes, sozial kreatives Leben habe.)

Und nun der Hammer: Ich versuche es mal wieder mit einem Rauchverzicht. Die letzte Zichte wurde am Fasnachtsdienstag kurz vor Mitternacht geraucht. Bisher fehlt mir eigentlich nichts - der Nikotinentzug hat mir bisher noch keine Schweißausbrüche oder Zitteranfälle ausgelöst. Es ist mir lediglich sehr bewusst, dass meine übliche Routine (Zichte nach jeder Mahlzeit; Zichte zur Tasse Tee; Zichte vor dem Ausgehen; Zichte nach dem Ausgehen; Zichte vor dem Zubettgehen; Zichte nach dem Aufstehen...) unterbrochen wurde. Das ist erstmal unerfreulich, kann aber durchaus ersetzt werden. Statt der Zichte dann eben ein Stück Schokolade. Hahaha, nee, geht ja auch nicht, hab ich ja auch aufgegeben. Dann wird eben gebastelt, gekocht oder gearbeitet - irgendwas geht immer. Und zur Motivation habe ich für einen Geizkragen wie mich das perfekte Werkzeug gefunden: Ich werfe jeden Tag die Geldsumme, die ich dank der Fastenzeit an Zigaretten gespart habe, in meine Zichtenkasse. Wenn meine Rechnungen nicht verkehrt sind, dann dürften da am Ende der Fastenzeit über 300 Ocken bei zusammenkommen. Und die werde ich dann genießerisch umsetzen. Aber nicht mit Rauchwaren - höchstens wenn es sich dabei um Salamis handelt.

One day down - 39 to go. Bring it on!!!

2 Kommentare:

  1. Lese erst nach, daher bin ich nicht auf dem Laufenden. Wieviel Geld ist nun in deiner Sparkasse?

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