Dieser währt nicht lange. Denn eine irische Großfamilie schiebt mit zwei haushoch bepackten Gepäckwagen sowie Omi im Rollstuhl aus dem rechte Ausgang, um sich dann dick und breit mitten im Ausgangsbereich festzusetzen. Boaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!
Immer schön im Weg stehen, damit auch alle anderen etwas von unserer Anwesenheit haben. |
Es fällt mir ungeheuer schwer, da über meinen deutschen Schatten zu springen. Es ist, schlicht und einfach, egoistisch und unhöflich, sich mitten in den Weg zu stellen: Zahlreiche andere Leute können ihre ankommenden Freunde nicht sehen, andere Ankommer - auch mit Gepäck oder Rolli - müssen einen großen Bogen machen. All das nur, weil eine Familie nicht nachdenkt und sich rücksichtslos da hinpflanzt, wo es für sie am praktischsten ist. "Wenn wir das alle machen würden, dann..."
Aber vielleicht bin ja auch nur ich es, die sich über die Hinernisresistenz der Iren aufregt. Das Ganze hat hier ja durchaus Plan und strategischen Hintergrund. Nicht zuletzt wurde die so genannte "obstrucionist policy" (Obstruktionspolitik) in Irland erfolgreich entwickelt und perfektioniert. Und zwar im Zusammenhang mit dem irischen Nationalismus: Irische Abgeordnete im britischen Parlament behinderten absichtlich die Entscheidungsfindung und den Debattierprozess in Westminister mit ihren Verzögerungstaktiken. Nach dem Motto: Wir stören hier so lange, bis ihr uns unsere Unabhängigkeit gebt.
Was die obstruktionistische Familie am Flughafen mit ihrer Taktik mittelfristig erreichen wollte, weiß ich nicht. Kurzfristig erreichte sie nur eines: Den Zorn und die Missbilligung einer maßgeblichen Mitbürgerin zu erregen. Wenn das mal kein Erfolg ist...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen