Samstag, 17. März 2012

Happy Paddy's Day!

Fast ist er schon vorbei, der irische Nationalfeiertag, aber bevor er zu Ende geht, melde ich mich schnell noch. Denn erstaunlicherweise war heute der erste nette Paddy's Day, an den ich mich erinnern kann. Seit Jahren bin ich gezwungen, mich immer wieder in das Getümmel zu stürzen. Was tut man nicht alles für die nationale Identität des Mischlingsnachwuchses. Dabei habe ich für Nationalismus jedweder Couleur - ob nun grün-weiß-orange oder schwarz-rot-gold - absolut gar nichts übrig. Aber der irische Nationalismus - nun ja, angesichts 4,5 Millionen zumeist eher freundlicher Iren braucht man vor einer "grünen Gefahr" wohl keine Angst haben...


Hier seht ihr sie rechts, die grüne Gefahr. Wohl weniger im Hinblick auf Weltdominanz gefährlich. Höchstens was die Folgen von übermäßigem Alkoholgenuss angeht, haben die Iren ja eher einen schlechten Ruf. Und der Paddy's Day ist dafür berüchtigt, dass man nach 14 Uhr im Stadtzentrum nur noch in Schlangenlinien vorwärts kommt.

Bevor wir aber den Hindernislauf um Alkoholleichen und Kotzfladen herum (sorry) antraten, schauten wir zwei Stunden lang die Parade an. Nach zahlreichen Enttäuschungen sowie extrem lahmen Schultern und ausgeleierten Armen in den schon etwas länger zurückliegenden Vorjahren, gehe ich mittlerweile nur noch mit Alu-Trittleiter ausgestattet auf die Parade. Diese dient eigentlich dem Nachwuchs als Aussichtsplattform. Doch dieses Jahr durfte Muttern mal ganz oben aufs Treppchen - Nachwuchs #1 wollte mit drei coolen Teenagefreunden nicht bei Mama stehen (höhö, war mir nicht ganz unrecht...) und Nachwuchs #2 war mit Vater auf einen Dachgarten an der Paradestrecke eingeladen. Also zog Mudder die Profikamera aus der Tasche und spielte auf der Leiter Pressefotografin.

In der Tat hatte ich von meiner Leiter aus einen fantastischen Ausblick. Nicht nur auf die den Berg bis zu Christchurch Cathedral hinaufschleichende Parade vor mir, sondern auch auf das Publikum hinter mir. Der junge Mann auf dem Taxischild faszinierte mich. Eine Stunde lang saß der Fan auf dem Schild zwei Meter über der Straße. Bewundernswert, die Leidensfähigkeit. Am Ende, schätze ich, muss sich das Schild wohl schon quer in seine A..rmbacken eingegraben haben. Näheres will ich mir nicht vorstellen. Immerhin war schon einmal positiv, dass er nicht chirurgisch von dem Schild getrennt werden musste - aber ohne die Hilfe der Umstehenden kam der Typ dann doch nicht mehr von seinem Ausguck herunter. Halb zogen sie ihn, halb sank er hin.

Und so war die Parade äußerst kurzweilig - mit bunten Themengruppen und amerikanischen High School-Blaskapellen, die in ihren Fantasiekostümen stolz in der Heimat ihrer Vorfahren (...) mitliefen. Einen Meter über den Köpfen der Umstehenden konnte ich fotografieren, was das Zeug hielt. Und wurde übrigens selber auch fotografiert und für meine inspirierte Leiteridee beglückwünscht (nunja - außer mir waren da sicher noch andere Leute so schlau gewesen...).


Bis auf ein Neues im nächsten Jahr...

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