Mittwoch, 18. Juli 2012

Dublin touristisch: South Wall

Mein kürzlicher Ausflug nach Farmleigh hat mich auf die Idee gebracht: Während ich derzeit urlaubstechnisch selber aktiv bin, könnte ich den Zu-Hause-Gebliebenen meine Dubliner Lieblingsecken zeigen. Ein bisschen abseits vom ausgetretenen Touri-Pfad, für den man meine Tipps nicht braucht, zeigt sie doch jeder Stadtführer ohnehin. Doch wohin gehen die Leute, die in Dublin schon alles gesehen haben? Da habe ich ein paar Hinweise im Ärmel, die ich hier gerne weitergeben möchte.
Absolute Lieblingsplätze zu definieren ist immer schwierig - diese ändern sich von Zeit zu Zeit, wenn Neuentdeckungen hinzukommen oder eigene Interessen sich wandeln. Seit ich in Dublin lebe gibt es aber ein Ziel, das ich immer wieder ansteuere, an dem ich schon die schönsten Fotos gemacht habe und das garantiert alle meine Besucher beeindruckt: South Wall. Dabei klingt dieses Ausflugsziel auf den ersten Blick nicht besonders anziehend: South Wall ist die Verlängerung der südlichen Hafenmauer des Liffey-Flusses.
Erklärend zur Lage: Dublin liegt an einer natürlichen, fast runden Bucht, die von Bray Head am südlichen Ende und der Halbinsel Howth im Osten begrenzt wird. In diese Bucht hinein baute man im 18. Jahrhundert den Poolbeg-Leuchtturm, der über eine mehrere Kilometer lange Kaimauer mit dem Festland verbunden ist und der das Ende der Liffey-Fahrrinne markiert. Wer an einem klaren Tagen und den richtigen Windverhältnissen mit dem Flugzeug aus südlicher Richtung über die Halbinsel Howth nach Dublin einfliegt, kann den roten Leuchtturm gut erkennen. Denn er steht inmitten der Dubliner Bucht.
So führt ein Ausflug zu Poolbeg Lighthouse den Besucher trockenen Fußen mitten in die Bucht. Der Fußweg lohnt, denn am Ende steht man im Zentrum eines Panoramas, dass die wunderschöne Lage Dublins zu Füßen der Berge direkt am Meer betont: Die Wicklow Mountains ziehen sich von Süden bis Westen um die Stadt. Das Stadtpanorama mit Spire, Kathedralen, Liberty Hall ist deutlich zu erkennen. Und lässt man den Blick weiter im Kreise schweifen, so sieht man die nördlichen  Küstenstadtteile Clontarf bis zum Hill of Howth und dem Leuchtturm auf Howth Head.
Der Trip lohnt für alle: Die Sportlichen dürfen sich über einen Fußmarsch in der frischen Brise freuen. Die Stadtindianer müssen dafür nicht mal weit aus ihrer Komfortzone heraus. Kinder können die in der Fahrrinne vorbeirauschenden Fähren und Schiffe beobachten. Fotografen finden zahlreiche Motive zum Fotografieren. .Thrill-Seeker gehen am besten bei Springflut hierher und holen sich nasse Füße (alles schon erlebt!!!). Angler können mit ihresgleichen am Leuchtturm fachsimpeln. Hungrige sollten das auch tun, denn dann bekommen sie vielleicht einen Fang geschenkt (auch schon passiert!), der im Hause dann gleich in die Pfanne kommt.
Mein Dubliner Lieblingsplatz - am besten zu genießen bei Sonnenuntergang mit einer Portion Fish and Chips. Amtlich bestätigt!


2 Kommentare:

  1. Habe seit langem mal wieder hier vorbeigeschaut, weil ich hier sehr gerne lese und finde das untenstehende Foto wirklich toll, toll, toll !
    Ein sonst stille Leserin aus Norddeutschland....+ Irland-Fan... (Tanja)

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  2. Hallo Tanja (aus D???) - danke fürs Lob. Freu mich, dass du mitliest, still oder auch nicht. Ohne Leser wäre das Blog doof!
    Und ja, das Foto unten ist auch eines meiner liebsten. Manchmal ist man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort...

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