Samstag, 12. Mai 2012

Feier-Abend

Hat mich jemand vermisst? Die Zeiten des unregelmäßigen Schreibens sind vorbei! Vorgestern war der Abgabeschluss des letzten Uniprojektes. Ich bin frei! Bis auf eine kleine Klausur am kommenden Freitag und der Tatsache, dass nur noch die Abschlussausstellung organisiert werden muss.
Drei Jahre Studium wurden gestern abend nach der Semesterschlussausstellung unseres Nachfolgesemesters dann auch kräftig begossen. Und das in traditionell irischer Art: Idealerweise beginnt man einen Abend "on the piss" (sauftour) - vor allem in wirtschaftlich tief rezessionären Zeiten - mit einer alkoholischen Einstimmung möglichst billiger Art. Dazu trinkt man entweder zu Hause eine Unterlage billigsten Ciders, Weins oder Biers, um danach auf einer Vernissage, einem Empfang oder Konfrrenzeröffnung die kistenlos gereichten Getränke im großen Stil abzugreifen. Wenn möglich sollten in einem unbeobachteten Moment hinter der Bar nicht nur zwei Dutzend Ersatzplastikbecher abgezweigt, sondern auch ein, zwei oder fünf Flaschen Rotwein unter einer strategisch platzierten Jacke/Handtasche/Kiste vom offiziellen Kontigent requiriert werden. In der Masse liegt die Kraft - man bleibe danach als Gruppe eng beisammen. Das macht Spaß, fördert den Zusammenhalt und hält die Veranstaltungsorganisatoren davon ab, näher zu hinterfragen, in welcher Kapazität man am Weinempfang denn eigentlich teilnimmt.
Erst wenn der letzte Tropfen getrunken ist, geht es zum offiziellen, kostenpflichtigen Teil des Abends über. Dazu begibt man sich in das erste Pub des Abends. Damen aufgepasst: wer sich dezent beim Bestellen im Hintergrund hält, darf sich über die höfliche Zuvorkommenheit der männlichen Begleiter freuen, die i.d.R. das gewünschte Kaltgetränk erwerben. Merke: das Bestellen nicht-alkoholischer Getränke wird allerdings nur mit scharf artikuliertem Widerwillen toleriert! Auch das eigene Bestellen eines Gin and Tonic ist abzuraten - "Ist das etwa ein Mineralwasser???"
Mach Einnahme eines Getränkes steht gewöhnlicherweise ein weiterer Ortswechsel an. In Pub Nummer 2 werden die Getränke nun von anderen großzügigen Begleitern übernommen. An dieser Stelle dürfte der Alkoholpegel so weit gestiegen sein, dass nunmehr auch Etablissements mit Musikbeschallung für Aufenthaltsort Nummer 3 in Erwägung gezogen wird. Achtung: lautes Mitsingen und ennerviertes Standtanzen sind nicht nur erwünscht, sondern Pflicht! Etwa im Weg befindliche Handtaschen oder mitgeführte Gegenstände (Leitkegel, Fahrradhelme, Weinkisten) werden dazu auf der Tanzfläche deponiert und ein Stehkreis darum gebildet. Jacken und Schals können hier ebenfalls kostenlos abgegeben werden!)
Der Abendabschluss sollte gebührend in einer weiteren Lokalität gefeiert werden. Empfehlenswert ist dazu beispielsweise ein Club mit Spätausschanklizenz oder eine Karaoke-Bar. Wer am Folgetag Pläne hat, sollte spätestens hier auf nucht-alkoholische ageträne umsteigen. Diese können ausschließlich von Damen an der Bar bestellt werden. Es empfiehlt sich bei negativen Erstreaktionen des (männlichen) Barpersonals kühlen Kopf zu bewahren und sein Glück bei einem anderen Barmann zu versuchen!
Sollte eine Karaoke-Kabine belegt werden, sollten diejenigen Gruppenmitglieder, die sich noch im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte befinden, dafür sorgen, mindestens eines der zur Verfügung gestellten Mikrophone auszustöpseln und dieses denjenigen Teilnehmern anzubieten, die tonal beziehungsweise Nüchternheits-geschädigt sind!
Bei Einhalten o.g. Maßnahmen kann mit einem erfolgreichen Berlauf eines Feier-Abends gerechnet werden!
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