Montag, 12. September 2011

Vorne hui und hinten pfui

Mal was Aktuelles: Katia hat ihre Finger nach uns ausgestreckt. Auf dem Weg in die Arktis macht sie jetzt nochmal Station am Westrand Europas. Als ob sie nicht schon genug angerichtet hätte! *tststs* Heute wütet sie in Dublin. Für heute hat unser kleines Inselchen mal wieder eine Sturmwarnung bekommen. Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h sind zu erwarten. No kidding - die Bäume im Park rauschen, die Fensterscheiben im Hause wackeln.

Klingt fast schon gemütlich, nicht wahr? So ähnlich wie "Ich liebe es, das Getrommel von Regen auf einem Zeltdach zu hören." Ja. Klar. Aber auch nur, wenn man nicht in selbigem Zelt schlafen muss, Persenning und Zeltboden wasserdicht sind und ein Vordach aufklappen kann, unter dem man sich trocken und aufrecht sitzend aufhalten kann, nech... Und wenn man wie ich eben in der Küche vor einem 2m hohen und 1m breiten Fenster saß, das original Früh-19.-Jahrhundert verglaste Butzenscheiben hat und per Schiebemechanismus ausgesprochen undicht ist, dann fürchtet man von jedem Windstoß, dass er nun die Scheibe eindrückt und einem der Fenstersturz auf den Kopp fällt... Ah ja, the joys of living in the 18th century...

Dabei könnte es so schön sein:





Das Foto habe ich eben gerade in meiner Straße gemacht. Die schönsten Herbstfarben, das intensivste Naturrot, das ich kenne. Eine schon jahrzehntealte Efeupflanze, die sich an der Häuserzeile über acht bi zehn Fassaden erstreckt und jedes Jahr im Herbst in den unglaublichsten Schattierungen zwischen pastellgrün und karmesinrot leuchtet. Und das heute bei fast keinem Lüftchen. Der Sturm, der tobt nämlich auf der Rückseite der Häuserzeile. Ungelogen. Vorne hui und hinten pfui. Ich geh dann jetzt mal die Küchenmöbel festzurren.



PS: Mit diesem Beitrag übrigens herzliche Grüße nach W___ an meine Freundin K___, die in diesen Tagen vermutlich leidet und leidet und leidet. Sorry, es ließ sich einfach nicht vermeiden. Hoffen wir, dass es nächstes Jahr mal einen Tropensturm D___ gibt ;-)



3 Kommentare:

  1. My claim to "fame"!!! Man muss nehmen was kommt :)

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  2. Mir ist in der Uni mal bei Sturm ein drei Meter hohes Fenster entgegen gefallen, und das war damals höchtens 15 Jahre alt. Dein Küchenfenster hat wenigstens eine Ausrede...

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  3. @ Katia - äußerst ärgerlich, dass der Sturm sich auch noch in selber Schreibweise zeigt. Aber andererseits ist es ja fast schon schmeichelhaft, gefürchtet und mit Superlativen versehen zu werden ;-).

    @ Astrid - weia, das klingt ziemlich haarig. Aber Ausrede oder nicht: Wenn einem zwei Quadratmeter Glas um die Ohren fliegen, ist das alles andere als angenehm. Nehme ich an.

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