Sonntag, 18. September 2011

TV-Star Update

Oha, da bin ich ja wohl noch ein kleines Update schuldig, wie es denn nun mit dem großen Fernsehspecial gelaufen ist, das hier gedreht worden ist. Jawohl, ich kam mir fast schon vor wie Peter Alexander an seinem 75. Geburtstag - nur dass die geladenen Gäste fehlten und auch kein leicht bekleidetes Fernsehballett um mich herum strich, um mit kokettem Hüftschwung meine brillianten Wortbeiträge zu würzen. Aber wichtig! Ich war ja sooo wichtig.

Aber von vorne: Am Donnerstag tauchte das besagte Fernsehteam drei Mann hoch hier auf, um einen anderthalbminütigen Beitrag für ein Stadtmagazin zu drehen. Dazu waren zwei Stunden Zeit anvisiert worden. Insgesamt brauchte das Ganze dann dreieinhalb Stunden. Und Schrecken aller Schrecken: Ich war in fast jeder Szene mit dabei. Natürlich auch wieder typisch: Da geht es um historische Dubliner Bausubstanz, um eine irische Künstlerin und ein Haus in Innenstadtlage mit Familienanschluss. Und wer muss den Salat da präsentieren? Ich, die Zugereiste, die Ausländerin. Komplett mit deutschem Akzent und unirischem Aussehen. Naja, mir ist sowas ja auch ganz egal, aber irgendwie wäre es doch passender gewesen, wenn sich hier ein *echtes* Familienmitglied ausgetobt hätte, und nicht eine völlig unverwandte, hereingeblasene Person.

Dem Fernsehteam war's letztlich egal. Die wollten von mir nur ein bisschen Interviewgeplauder haben, dazu ein paar schöne Einblicke in unser "Museum" und den Schlüssel für den Park, damit sie da weiterdrehen dürfen. Was für mich interessant war: die Arbeitsweise des Teams. Erstaunlich, wie spontan und improvisiert hier gearbeitet wurde. Natürlich hatte die Fernsehmoderatorin sich inhaltlich auf unser Gespräch vorbereitet. Aber geprobt wurde hier nichts. Zwar wurde mir vorab zu verstehen gegeben, welche Punkte sie interessant fänden, aber wie ich das nun umsetze, blieb mir überlassen.

Für das optisch ansprechende Fernseherlebnis mussten die jeweiligen Interviewgespräche allerdings jeweils mindestens zweimal aus verschiedenen Perspektiven gedreht werden. Besonders albern: Die Türöffnungsszene, die offenbar bei solchen "Hausbesuchen" Standard ist. Da musste ich, mal mit dem Kameramann drinnen neben mir, mal draußen hinter der Moderatorin, ihr die Tür öffnen. Wie originell, dann auch noch unter Vorspiegelung falscher Begeisterung die Besucherin höchst überrascht zu begrüßen... Nicht, dass mir gar nicht aufgefallen wäre, dass ein Kameramann vom irischen Fernsehen neben mir im Flur steht...

Insgesamt eine wirklich interessante Erfahrung, die durchaus Spaß gemacht hat. Aber das sage ich jetzt NOCH. Denn noch habe ich ja das entstandene Filmchen noch nicht gesehen. Sendetermin am kommenden Donnerstag. Ich selber bin dann leider-Gott-sei-dank gar nicht zu Hause, sondern in der Uni. Mal sehen, ob der Beitrag hier durch die Zensur geht.

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