Samstag, 3. September 2011

Elektrisches Picknick

Wozu habe ich eine teure Remote Blogging App gekauft, wenn ich sie nicht nutze. Auch wenn es mir als Angeberei ausgelegt werden könnte, ichkomme heute nicht umhin, einen kleinen Live-Post vom Highlight meines Sommers abzusenden. Ich befinde mich nämlich mit meinem Sohn und Erben, seines Zeichens Guitar-God-in-the-Making, auf dem Electric Picnic. Das Picnic ist eines der größten irischen Musikevents. Es findet statt auf einem Landgut, und zwar an einem Ort, den man als the middle of the sticks bezeichnet: am Ar...m der Welt sozusagen. Ziemlich viel Gegend hier. Aber dafür auch besonders schöne Gegend!

Das alles ist natürluch nicht entscheidend, denn wir sind nicht wegen Gegend hier, sondern wegen Arcade Fire. Und den Chemical Brothers. Und Death in Vegas. Mogwai. Trentemøller. Paul Kalkbrenner. Ihr seht schon, ich komme als Electronica-Fan diees Jahr voll auf meine Kosten. Außerdem ist das jährliche Festival auch immer Gelegenheit für ein bisschen Mutter-Sohn-Bonding. Der Gitarrengott und ich sind die beiden Musikfans der Nuklearfamilie. Unser Musikgeschmack deckt sich in vielen Teilen. Nun gut, Electronica ist nicht so sein Ding, aber da musser dieses Jahr durch. Dafür hält er mich in Sachen Indie auf aktuellem Stand.

Ein weiterer Grund, warum wir jetzt schon zum vierten Mal dabei sind, ist, dass das Picnic die einzige Gelegenheit für einen minderjährigen Musikfan ist, livegigs zu erleben. Die irische Trinkkultur ist nicht umsonst eher berüchtigt als berühmt. Trinken tut "der Ire gern und viel. Vor allem in jungen Jahren. Dementsprechend geht es auf Festivals und Konzerten heftig ab. Denn alkoholfrei ist hier so gut wie keine Veranstaltung. Mit dem allgemeinen Ergebnis, dass Kinder von der Teilnahme an Konzerten ausgeschlossen sind. Aber nicht beim Pucnuc! Hierher darf man Kinder mitbringen. Und darf dafür sogar auf einem speziellen Familienplatz zelten, also fernab von dem gewöhnlichen Plebs, das auf den regulären Zeltplätzen bis in die Puppen säuft, Kraut raucht, kotzt und weitere nicht-jugendfreie Aktivitäten betreibt...

Und so sind wir dieses Jahr also wieder dabei. Das letzte Mal, denn ab nächstem Jahr ist Cillian zu alt. Teenager im Alter von 13 bis 17 Jahren dürfen zu keiner dieser Veranstaltungen. Wegen siehe oben. Dann müssen wir eine Alternative finden. Vielleicht das Hurricane Festival in Scheeßel. Denn in Deutschland gelten solche Regeln nicht. Da kann man sein Neugeborenes mit zu einem Death Metal-Gig nehmen, wenn man das will. Oder seinen 14-Jährigen an den Nürburg-Ring.

Nach der ersten Nacht im Zelt - übrigens ausgesprochen bequem, so eine Isomatte - kommt heute der Mega-Tag. Party bis 2 Uhr nachts, die Chemical Bros. Spielen den Headline Gig. Und jetzt muss ich schnell Schluss machen, der akku ist leer.

We are electric, yay



Location:Timahoe Rd,,Ireland

2 Kommentare:

  1. Das liest sich ja toll, ich habe hier auch so einen zukünftigen Rockstar, der meinen Musikgeschmack in Richtung Hardrock teilt.
    So ein Festival wäre auch mal was für uns.... :-)
    (Ich hab es übrigens geschafft, Dein Blog in meinem Profil unterzubringen, es wird also...)
    Liebe Grüße
    Biggi

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  2. Biggi - hab es endlich auch geschafft, hier die Blogliste zu aktualisieren. Klasse, nun sehe ich auch immer, wenn du was Neues postest. Happy beading!

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