Sonntag, 7. August 2011

Erntezeit

Ein kleines Update, was den wunderbaren Park vor meiner Haustür angeht. Der ist nicht nur Kinderknast und Rennstrecke, sondern auch Obstgarten. Natürlich ist er eigentlich gar nicht als ein Nutzgarten angelegt - in der Mitte befindet sich eine große Rasenfläche, auf der Tennis gespielt werden kann, zwei Rundwege führen um den Rasen herum, am Rand und zwischen den beiden Wegen ist der Park bepflanzt mit Sträuchern und Blumen.

Irgendjemand muss aber irgendwann mal gedacht haben, dass ein Park nicht nur schön aussehen soll, sondern dass es auch noch ein extra Bonus ist, wenn man im Garten essbare Pflanzen findet. Und so gibt es in unserem Park ein paar Gewächse, die wir zur entsprechenden Erntezeit gerne von der Last ihrer Früchte befreien. Als da wären Holunder, dessen Blüten ich im Frühjahr schneide, um daraus "Elderflower Fritters" zu machen - Holunderküchlein. Später im Jahr kommen die Holunderbeeren dann in unsere Geleefabrikation. Im Sommer gibt es Artischocken zu ernten. Und heute haben wir eine besondere Delikatesse geerntet: Zwetschgen.

Und dabei prallten mal wieder zwei Kulturen aufeinander. Die gesamte Familie hatte sich zum Erntefest in den Park begeben. Ich hatte schon vorab darauf hingewiesen, dass es vielleicht zweckdienlich sei, eine Leiter mit rüber zu nehmen, damit wir an die Zwetschgen kommen. Nein, das sei weiter nicht nötig, es gebe da eine etwas einfachere Methode.

Die bekam ich dann im Park zu Gesicht. Der Ire pflückt nicht die Früchte vom Baum, der Ire rüttelt die Früchte vom Baum! Zum Auffangen der Zwetschgen wird lediglich eine große Decke auf dem Boden unter dem Baum ausgebreitet. Und fertig.

Oder auch nicht. Man sollte bei dieser Methode dann schon darauf achten, ein entsprechend großes Tuch mitzubringen. Unser 2 x 1m großes Tuch brachte leider keine nennenswerte Fangleistung. Geschätzte 5 von 50 abgerüttelten Zwetschgen landeten in unserer Fangvorrichtung.

Naja, einer muss ja Recht behalten. Und im Zweifelsfalle bin das sehr gerne ich. *ggg* Mit vereinten Kräften wurden die Bäume dann noch erklettert und zwei Kilo Zwetschgen den Zweigen entrissen. Mehr als genug, um daraus einen Zwetschgenkuchen zu fabrizieren. Bei der Herstellung desselben musste ich mir Gottseidank dann von keinem Ausländer reinreden lassen - das ist eindeutig eine deutsche Spezialität, zu der die Iren keinen eigenen Erfahrungsschatz beitragen können. Wie auch - die Zwetschgen wachsen hier nicht so groß wie in D'land, sondern bleiben eher auf Olivengröße stehen. Da ist eine Entsteinungsaktion von 2 kg Zwetschgen dann doch ein ziemlich zeitaufwändiges Unterfangen. Aber lohnen tut es sich immer. Vor allem mit Sahne drauf - unerreicht gut. Yum.


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