Der Blutrausch, den ich euch beschrieben habe, ist (fast) wirklich so passiert. Wir waren zu dritt und hatten eigentlich nicht gerade reiche Beute auf unserer Route an der Rückseite von Bray Head gemacht. Erst auf dem Rückweg entdeckte ich dann das geheime Versteck der perfiden Brombeermafia: Die schwarzesten und saftigsten Dinger wuchsen meistens ganz unten, fast schon im Gras.
Und als ich mich dann - großzügig - auf das niedrige Niveau der Brombeer-Vigilanten herabgelassen hatte, da überkam mich dann dieser Brombeerrausch. Wo vorher nur leere Büsche uns gerade zu verhöhnt hatten, sah ich plötzlich Zweige-weise die üppigsten Beerenfrüchte. Während Gatte und Sohn um die letzte Kurve aus meinem Sichtbereich verschwanden - ich gebe es zu, ich war nicht ganz undankbar dafür; ich wusste, dass jetzt der Rausch zuschlagen würde, und das ist ein Anblick, den ich meinen Liebsten dann doch eher ersparen wollte - zupfte ich wie wahnsinnig an den Büschen. "Ich muss eigentlich aufhören", sagte mir der Verstand. Aber die Gier überkam mich. "Nur noch den einen Busch hier", dachte ich mir mehr als einmal. Aber immer wieder sah ich dann vom vermeintlich letzten Busch den nächsten direkt daneben.
Nun ja, meckern kann die Mannschaft nun sowieso nicht. Immerhin habe ich die gepflückten Brombeeren dann zu Hause stante pede zu zwei Litern Saft verarbeitet. Und diesen wiederum in 10 Gläser Gelee umgesetzt. Klasse - jetzt nur noch ein frisch gebackenes Kürbisbrot, und das Frühstück ist perfekt.
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